In Westerngrund wird's ungemütlich
Main-Echo Pressespiegel

In Westerngrund wird's ungemütlich

Bauvorhaben: Die Sanierung der Ortsdurchfahrten in Oberwestern und in Huckelheim soll 2025 angegangen werden - Ende frühestens 2028
WESTERNGRUND  Von un­se­rem Re­dakteur­MI­CHA­EL MÜL­LERAb dem kom­men­den Jahr hat Wes­tern­grund Groß­b­au­s­tel­len, die für lan­ge Zeit Be­stand ha­ben und für die Ver­kehrs­teil­neh­mer fol­gen­reich sein wer­den. In Ober­wes­tern und in Hu­ckel­heim wird die Orts­durch­fahrt sa­niert.
Es ist nicht allzu häufig der Fall, dass zu einer Gemeinderatssitzung noch Stühle beigeschafft werden, um allen Zuhörern einen Sitzplatz zu bieten. In der jüngsten Gemeinderatssitzung war es so. Erstmals wurde vom Aschaffenburger Ingenieurbüro FKS zusammenhängend die Planung für das Großprojekt vorgestellt, das sich in zwei Teile und mehrere Abschnitte gliedert.
Versammlungen folgen
Es bleibt Gelegenheit, über Einzelheiten zu sprechen: Bürgermeisterin Brigitte Heim (Bürgerliche Wählergemeinschaft WIR) kündigt Anliegerversammlungen an und verweist auch auf die Gemeinderatssitzung Anfang August - dann sollen sich die Ortspolitiker mit der Planung grundsätzlich einverstanden erklären.
Sein Einverständnis muss auch der Kreis geben, da es sich (im ersten Teil) um die Sanierung einer Kreisstraße (AB 14) handelt. Beim zweiten Teil in Huckelheim kommt eine Besonderheit ins Spiel: Mitten in Huckelheim endet die Kreisstraße AB 14 und die Ortsdurchfahrt wird zur Gemeindestraße (siehe »Hintergrund«.) Sie ist in einem auffällig schlimmen Zustand. Die Komplettsanierung (Kanal, Wasser, Straßenbau etc.) ist eine Mammutaufgabe für die Gemeinde. Die zu erwartenden Kosten hatten bislang eine abschreckende Wirkung. Im Gespräch ist die Sanierung mittlerweile seit Jahrzehnten.
In Oberwestern
Bauprojekt Teil eins: Geplant ist die Komplettsanierung der Ortsdurchfahrt Oberwestern zwischen dem zwischen Abzweig Lindenstraße (Bäckerei Biebrich) und dem Abzweig Hofstädtener Straße auf einer Länge von 270 Metern. Die Straße führt in dem Bereich auch über eine Brücke, die den Westernbach unter sich hat. Die Brückensanierung ist Teil des Projektes. Auch in der Lindenstraße ist eine Brücke zu sanieren, diese wiederum ist im Gemeindebesitz. Gemeinde und Kreis sind sich einig geworden, genannte Arbeiten als ein Gemeinschaftsprojekt unter der Federführung des Kreises zu betrachten. Das bedeutet unter anderem, dass die Arbeiten zusammen ausgeschrieben werden - so sind etwa für beide Brücken die gleichen Konstruktionen vorgesehen. In der Sprache der Planer läuft dies unter »Synergien nutzen«.
Im Ausbaubereich wird die Bushaltestelle zu einer barrierefreien - außerdem wird der bestehende Zebrastreifen mit der dann ersten und einzigen Ampel in Westerngrund gesichert. Weitere Besonderheit: Dem Westernbach wird in einem kurzen Bereich, in dem er bislang kerzengerade neben der Straße eingezwängt ist, ein neues Bachbett gegönnt, das einen »natürlicheren« Verlauf beinhaltet.
Dieser erste Teil ist in drei Bauabschnitte gegliedert, die in 2025, 2026 und 2027 realisiert werden. Ende der Bauarbeiten: August 2027 - so ist es geplant. Kalkuliert wird mit Gesamtkosten in Höhe von knapp 2,9 Millionen Euro, davon entfallen auf den Kreis knapp 1,6 Millionen Euro. Der Gemeinderat hofft, den eigenen Anteil von knapp 1,3 Millionen Euro mit staatlichen Förderungen verringern zu können.
In Huckelheim
Bauprojekt Teil zwei: Es ist das größere der beiden Projekte und wird ebenfalls in drei Bauabschnitte gegliedert. Begonnen wird in der Bayernstraße (Abschnitt eins), es folgt im zweiten Abschnitt die Raiffeisenstraße und final die Straße Am Förstergarten zum Ortsausgang hin. Zu den größeren Arbeiten zählt, dass eine recht stattliche Stützmauer zurückversetzt wird, um Platz für den Gehweg zu schaffen. Grundsätzliches Ziel der Planer ist es, beim Straßenbau zumindest einseitig einen 1,50 Meter breiten Bürgersteig hinzubekommen.
Als wichtiges Bauwerk in Huckelheim gilt zudem das Regenüberlaufbecken, das dort entsteht, wo das alte Rathaus abgerissen wurde. Noch ein wenig Zeit ist, über die Veränderungen zu reden, die mit dem letzten Bauabschnitt (Straße Am Förstergarten) einhergehen. Gewollt ist, dass die am Ortseingang einst gerne als Abkürzung genutzte rechts abgehende Straße, die mittlerweile als Einbahnstraße ausgeschildert wurde, zurückgebaut wird.
Zurzeit rechnet man für den kompletten zweiten Teil mit Kosten von 6,9 Millionen Euro, alleine der erste Bauabschnitt ist mit 3,3 Millionen Euro veranschlagt. In welchem Umfang das Amt für ländliche Entwicklung im Rahmen der Dorferneuerung dieses Vorhaben finanziell fördert, ist noch nicht klar.
Auch das Ende aller Arbeiten kann nicht gesichert terminiert werden. Bei idealem Verlauf könnte 2028 Schluss sein, sagt Brigitte Heim mit aller Vorsicht.


15.07.2024
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben