Sprungschanzen im Biotop
Main-Echo Pressespiegel

Sprungschanzen im Biotop

Natur und Umwelt: Marktgemeinderat Schöllkrippen kann den Arbeitseifer von Mountainbikern in der Hohle nicht dulden
Schöllkrippen  Ei­gent­lich wird es auch in Sc­höllkrip­pen ger­ne ge­se­hen, wenn sich jun­ge Men­schen en­ga­gie­ren. In die­sem Fall aber kann von Be­geis­te­rung im Markt­ge­mein­de­rat nicht die Re­de sein. In der Hoh­le un­ter­halb des Bau­hofs sind Ju­gend­li­che mit Spa­ten und Ha­cke ak­tiv, um sich ei­ne St­re­cke (mit Sprung­schan­zen) für ih­re Mo­un­tain­bi­ke-Fahr­ten zu bau­en.

Das hat Bürgermeister Marc Babo berichtet, der vor Ort die Werkzeuge eingesammelt und sichergestellt hat.

Die Anlage solcher wilder Trails ist seit Jahren im Spessart ein Thema - eine sinnvolle Verfahrensweise scheint zu sein, offizielle Strecken (Trails) auszuweisen, wie es beispielsweise auf dem Hahnenkamm zwischen Mömbris und Alzenau oder in Sailauf/Laufach geschehen ist.

In Schöllkrippen kommt im Falle der Trail-Bauer noch erschwerend hinzu, dass es sich bei der Hohle um ein geschütztes Biotop handelt. Einhellige Meinung in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates: Was hier aktuell geschieht, geht gar nicht.

Allerdings ist den Kommunalpolitikern auch klar, dass es ein Angebot geben sollte, das dem Bedarf der Mountainbiker entspricht. Schon länger im Gespräch ist, einen offiziellen Trail ab der Rodberghütte anzulegen. Bürgermeister Marc Babo (CSU) berichtet im Marktgemeinderat von Schwierigkeiten, dieses Vorhaben umzusetzen. Der Staatsforst habe in der Sache eine ablehnende Haltung eingenommen. Zu den Knackpunkten zähle aktuell der Betrieb des Waldkindergartens nahe der Rodberghütte. Wobei Babo diesbezügliche Sorgen nicht verstehen kann: Eine ausgewiesene Strecke sei allemal für alle Beteiligten sicherer als das unkontrollierte Fahren im Wald.

Im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert Babo, dass man in der Angelegenheit keineswegs am Nullpunkt sei. Es gebe bereits recht weitreichende Konzepte, die auch bald öffentlich diskutiert werden könnten. Babo kündigt weitergehende Bemühungen und Gespräche an - zunächst mit den Jugendlichen, um die Aktivitäten in der Hohle zu stoppen - und dann mit allen, die es braucht, um in Schöllkrippen eine vernünftige Lösung für die Mountainbiker hinzubekommen.

30.07.2024
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